Pali hat uns in sein Heim eingeladen und serviert Roti. Wir sind in Sri Lanka, wo die Menschen lange, schwer auszusprechende Namen haben, deshalb ist Pali nur eine Kurzform. Er hat die Roti nicht selbst gebacken, sondern seine Frau Nishani. Es sind sehr leckere Fladen, und wir wollen wissen, wie man sie zubereitet. Die Grundlage sind Nüsse der Kokospalmen, die hier häufig im Garten stehen. Man halbiert die reifen, braunen Nüsse, die es auch in deutschen Supermärkten zu kaufen gibt, und versucht, das harte weiße Fruchtfleisch (Kopra) heraus zu schaben.
Man setzt sich auf einen Hocker mit einer Art Schabemesser und kann die halbe Nuss so mit beiden Händen gegen den Schaber drücken. Bei dieser Prozedur gewinnt man ein feuchtes Mehl, dass bei uns in getrocknetem Zustand als Kokosraspel zu kaufen ist.
Nishani mischt zwei Teile dieses Mehls mit einem Teil Maismehl und gibt Salzwasser dazu. Alles wird schön geknetet, und dann muss Pali noch einmal in den Garten. Blätter holen!
Der Teig wird auf einem Blatt zu einem Fladen gepresst, obendrauf kommt das zweite Blatt. Gebraten wird der Fladen auf einer Art spezieller Kochplatte. Ist das untere Blatt leicht angekohlt, muss man das Ganze umdrehen.
Dieses Gericht gibt es jeden Morgen zum Frühstück, falls nicht Fischcurry vom letzten Abend übrig geblieben ist. Und Pali verschwendet kein Gas dafür – das ist teuer! Er heizt mit Palmstrünken aus dem Garten diesen Ofen an.